Fritz Redl (1916–1999) war ein österreichischer Psychologe und Psychotherapeut, der vor allem durch seine Arbeiten in den Bereichen Jugendpsychologie, soziale Psychologie und Psychotherapie bekannt wurde. Er wurde in Wien geboren und studierte dort Psychologie und Philosophie. Später wurde er einer der bekanntesten Psychologen im deutschsprachigen Raum.
Redl arbeitete an verschiedenen Konzepten der sozialen und emotionalen Entwicklung von Jugendlichen und war ein Pionier auf dem Gebiet der Gruppenpsychotherapie. Besonders hervorzuheben sind seine Forschungen zur Dynamik von Gruppenprozessen und der Einfluss sozialer Faktoren auf das Verhalten von Individuen. Er war stark von den humanistischen und psychodynamischen Theorien beeinflusst.
Ein wichtiger Beitrag von Fritz Redl war die Entwicklung von Konzepten zur Arbeit mit Jugendlichen, die er als besonders herausfordernd im sozialen und emotionalen Bereich beschrieb. Diese Jugendlichen, die oft in Institutionen wie Jugendheimen untergebracht waren, erforderten nach Redl eine spezielle therapeutische Herangehensweise. Er arbeitete mit einem integrativen Ansatz, der sowohl psychoanalytische als auch behavioristische Methoden kombinierte.
Redl trug auch zur Entstehung der modernen Gruppentherapie bei und legte großen Wert auf die Bedeutung von Gruppendynamik und Kommunikation in therapeutischen Kontexten. Besonders im Bereich der Kinder- und Jugendpsychotherapie hinterließ er eine nachhaltige Wirkung.
Ein weiterer bekannter Beitrag von ihm war die Mitbegründung und Leitung des Wiener Instituts für Gruppendynamik und psychodynamische Psychotherapie, das später eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Psychotherapeuten und Fachleuten spielte.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Fritz Redl eine zentrale Figur in der Psychologie des 20. Jahrhunderts war, der besonders durch seine praxisorientierten Arbeiten und seine innovative Herangehensweise an die Behandlung von Jugendlichen in sozialen Krisen bekannt wurde.